Tolle Tools zur #BTW21

Die Bundestagswahl 2021 ist sicher die wichtigste Wahl, seit wir in Deutschland eine Demokratie haben. Denn die #BTW2021 entscheidet darüber, ob wir den Klimawandel in den Griff bekommen. Steigen die CO₂-Emissionen weiter so an wie bisher, erwärmt sich die Erde um mehr als vier Grad. Die Folgen für Mensch und Natur wären dramatisch. Es bleiben noch 9 Jahre, um die globale Erwärmung auf ein erträgliches Maß von 1,5 Grad zu begrenzen. Die nächste Bundesregierung ist also verantwortlich dafür, in welcher Welt wir leben werden.
Damit möglichst viele Menschen wählen gehen und auch bewusst wählen, gibt es viele tolle Tools im Internet, die man auf dem Computer, Tablet oder natürlich auch auf dem Handy nutzen kann. Wir von den Unglaublich Barmherzigen Brüdern stellen Dir hier die wichtigsten vor !
Damit Du Deine Stimme mit Spass und Verantwortung verteilst !

Klimawahlcheck

Das Team des Klimawahlcheck hat die Wahlprogramme der großen Parteien im Hinblick auf ihre Klimaschutzpolitik ausgewertet. Mit dem kann jeder leicht herausfinden, welche der grossen Parteien sich laut ihren Wahlprogrammen wirklich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen werden.

6 Themenfelder

Da das Thema Klimaschutz ja durchaus komplex ist, ist der Klimawahlcheck in 6 Themenbereiche unterteilt:

  1. Energie
  2. Mobilität
  3. Industrie
  4. Gebäude
  5. Klimagerechtigkeit & Klimaziele
  6. Landwirtschaft & Artenvielfalt

Am besten fängt man mit dem Thema an, das einen am meisten interessiert. Checke zuerst, was für dich selbst Klimaschutz bedeutet und vergleiche dann deine Einstellung mit den Positionen der Parteien. Beim Durcharbeiten durch die ganze Themenpalette lernt man übrigens mit viel Spass eine ganze Menge dazu.

Wer hat’s erfunden ?

Der Klimawahlcheck entstand als gemeinsames Projekt dreier grosser Umweltschutzorganisationen: Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesellschaftliche Bündnis in Deutschland für den Klimaschutz. Mit rund 140 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Umwelt, Kirche, Entwicklung, Bildung, Kultur, Gesundheit, Verbraucherschutz, Jugend und Gewerkschaften setzt sie sich für eine ambitionierte Klimapolitik und eine erfolgreiche Energiewende auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein. Ihre Mitgliedsorganisationen repräsentieren zusammen rund 25 Millionen Menschen.
Der gemeinnützige Verein GermanZero kämpft dafür, dass Deutschland seine Zusage im Weltklimaabkommen von Paris 2015 einhält, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. GermanZero entwickelt dazu ein 1,5-Grad-Gesetzespaket, mit dem Deutschland bis 2035 klimaneutral werden kann.
Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) engagiert sich seit 1899 für Mensch und Natur. Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der NABU der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Zu den wichtigsten Aufgaben des NABU zählen der Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft und nicht zuletzt der Klimaschutz.

Der Wahlswiper in 6 Sprachen

All diejenigen, die die Suche nach der richtigen Partei mit einem Dating-App-Erlebnis verbinden wollen, sollten den Wahlswiper testen. Für die Bundestagswahl am 26. September, aber auch für die Wahlen für Berliner Abgeordnetenhaus und den Landtag von Meck-Pom.
Entwickelt von einem Team rund um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Uwe Wagschal der Universität Freiburg werden den Nutzer*innen politisch kontroverse Fragen gestellt. In der Auswertung sehen sie dann, welchen Parteien sie mit ihren Antworten am nächsten stehen.

Brisante Fragen und Erklärvideos

Die Fragen umfassen heikle Punkte wie:

  • Soll der Mindestlohn auf mindestens zwölf Euro angehoben werden?
  • Soll ein bundesweiter Mietendeckel eingeführt werden?
  • Soll der Besitz von Cannabis zum Eigenbedarf entkriminalisiert werden?

Besonders schick: kurze Videos erläutern bei Bedarf den Kontext. Nutzer*innen können Fragen mit ja oder nein beantworten, überspringen oder auch doppelt gewichten, wenn sie ihnen besonders relevant erscheinen.

Gebrochenes Deutsch ? No Prob für den „WALMAN“

Der Wahlswiper richtet sich übriegns auch an Menschen, die keine deutschen Muttersprachler*innen sind. Hier nennt er sich dann Walman und spricht mit Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch und Farsi grosse Gruppen von Migrant*innen an.
Die können so die deutsche Politik besser nachvollziehen und mitverfolgen. Gerade für mehrsprachig aufwachsende Kinder und Jugendliche ist das eine tolle Möglichkeit, spannende Diskussionen zu Hause zu erleichtern.

Herausgegeben wird die App vom Verein VoteSwiper e. V. , der 2021 gegründet wurde, um Demokratie und politische Bildung zu fördern.

Abgleich mit Parteiprogrammen

Die Auswertung erfolgt übrigens durch einen mathematischen Abgleich mit den Antworten der gut 20 Parteien zu allen Fragen. Denn das Team hat neben den etablierten Parteien auch viele Kleinstparteien in die App einbezogen. Die Nutzer*innen sehen am Ende, zu wie viel Prozent sich ihre eigenen Antworten mit denen der Parteien decken. Wer Lust hat, kann noch weiter in die Tiefe gehen und nachvollziehen, wie die Parteien ihre Positionen inhaltlich begründen

Europa Bonus

Tolle Details machen den Wahlswiper zu einem wirkich faszinierendem Tool: er wurde und wird auch in anderen europäischen Ländern eingesetzt wie Finnland, Schweden oder Frankreich. Und die anonymisierten Daten des Wahlswipers nutzen die Wissenschaftler*innen des Teams wiederum für weitere Forschungen, zum Beispiel bezüglich der Zustimmung zu einzelnen Themen. Die Nutzung des Wahlswipers hilft also auf vielen Ebenen, unsere Demokratie in Europa zu verbessern.

Abgeordnetenwatch

Abgeordnetenwatch bringt Transparenz in die Arbeit unseres Parlaments. Die spendenbasierte Plattform wird von mehr als 12.000 engagierten Bürger*innen unterstützt, die es für sehr wichtig halten, das Abstimmungsverhalten und vor allem auch eventuelle Interessenkonflikte von Abgeordeten sichtbar zu machen. Der Autor und Filmemacher Mario Sixtus formuliert das so:
„Von Transparenz im Parlament profitieren auch die Abgeordneten: Es fällt ihnen dadurch leichter, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren und im Sinne ihrer direkten Auftraggeber zu handeln: der Bürger*innen. Transparenz wirkt wie eine Fokussierhilfe.“

Hier geht es direkt zu den 3 Wahlen, die es dieses Jahr noch gibt:

Abgeordentenwatch nutzt öffentlich zugängliche Daten, die u.a. der Bundestag selbst bereitstellen und stellt diese einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Besonders interessant ist hier die Übersicht über die Nebenverdienste der Bundestagsabgordneten:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/nebentaetigkeiten/das-verdienen-ihre-abgeordneten-im-bundestag-nebenher

Wer etwas herunterscrollt findet dort eine interaktive Karte, bei der Du als Wählende*r mit einfachem Mausklick auf den eigenen Wahlkreis eben auch die potentielle Käuflichkeit Deiner Mandatsträger*innen überprüfen kannst.

Eine weitere Problematik bei den Nebenjobs: Durch die Beschäftigung und Postenvergabe an Abgeordnete können sich finanzstarke Unternehmen einen Zugang zur Politik erkaufen.

Wie Geld und Politik zusammenhängen

Veranschaulichen lässt sich das am Beispiel des ehemaligen Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder. Er sitzt zusätzlich zu seinem Abgeordnetenmandat im Aufsichtsrat des Bergbaukonzerns Saxony Minerals & Exploration AG. Für das Unternehmen ist er auch als Berater tätig und verdient so zwischen 3.500 und 7.000 Euro pro Monat. Insgesamt hat Kauder seit Beginn der Legislaturperiode 2017 Jahren mindestens 157.500 Euro eingenommen.

Geld aus der Wirtschaft erhält auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag. Sie ist Mitglied im Bundestagsausschuss für Gesundheit und erhält nebenher Geld als Beiratsmitglied der Barmenia Krankenversicherungen. Bis vor Kurzem beriet die Gesundheitsexpertin außerdem die DaVita Medical Group Deutschland, einen US-amerikanischen Anbieter von Dialysedienstleistungen für Patient:innen mit chronischem und akutem Nierenversagen. Zum 30. Juni gibt Maag ihr Bundestagsmandat nach zwölf Jahren auf und wechselt dauerhaft in die Gesundheitsbranche: Dort wird sie unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen, kurz G-BA. 



(Liebe Lesenden ! Diese Unterseite wurde im August 2021 letztmalig aktualisiert. 
Solltet Ihr inhaltliche oder orthographische Fehler entdecken, freuen wir von den Unglaublich Barmherzigen Brüdern über einen entsprechenden Hinweis unter info@bruder-clemens.net.
Wir wünschen Euch einen segensreichen und produktiven Tag !)